Für die Überwinterung eines Igels müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein:
Der Igel muss in einem unbeheizten Bereich, optimaler Weise im Außenbereich, Garten, Gartenhaus oder ähnlichem untergebracht werden. Die Temperaturen sollten den Außentemperaturen entsprechen. Da wir leider mittlerweile sehr warme Winter haben, darf es auch gerne etwas kühler sein.
Ein Kühlschrank ist KEINE Option!!!
Überwinterung und Auswilderung im Garten:
Hierfür benötigen Sie ein Gehege mit einer Grundfläche von mind. 2m², ein Schlafhaus und ein Futterhaus.
Das Gehege muss so beschaffen sein, dass der Igel nicht unter den Seitenwänden durch buddeln kann und auch nicht über die Wände klettern kann. Kaninchengehege aus dem Handel haben sich bewährt, aber auch Freilaufgehege für Welpen oder Hühner können genutzt werden. Das Gehege sollte abgedeckt sein. Katzen, Marder oder Ratten dürfen keine Möglichkeit haben, in das Gehege einzudringen. Als Umrandung am Boden haben sich Gehwegplatten (20 x 20) oder Gehwegrandsteine bewährt.
Schlaf- und Futterhaus können nach Anleitung selbst gebaut sein, es gibt jedoch auch verschiedene Ausführungen online zu kaufen. Wichtig ist immer die Größe des Hauses. Viele im Handel angebotene Häuser erfüllen die Ansprüche unserer Igel nicht, da die Schlafkammer zu klein ist. Optimal ist eine Schlafkammer mit 30 x 30cm Fläche und einer Höhe von ebenfalls 30cm. Soll das Schlafhaus auch später noch zum Einsatz kommen, benötigt es einen Labyrintheingang. Je nach Standort des Geheges, sollte das Schlafhaus gegen Regen und Sturm geschützt werden.
Das Futterhaus kann für die Zeit im Gehege aus einer einfachen Futterüberdachung bestehen. Wenn später weiter gefüttert werden soll (wird empfohlen!), benötigt man ein Futterhaus mit 2 Layrintheingängen und Rattenklappen. Der Innenraum sollte so gestaltet sein, dass mind. 2 Futterschälchen Platz haben. Damit es kein Gedränge und Gerangel im Futterhaus gibt, sind 2 Türen Pflicht! Auch wo zunächst nur 1 Igel zum Fressen kommt, werden sich nach einiger Zeit weitere Igel einfinden. Der Igelfunk bezüglich Futterstellen funktioniert hervorragend.
- Link zu den Bauplänen –
Abbildung: Gehege mit Schlaf- und Futterhaus
Überwinterung in geschlossenen Räumen (Gartenhaus, Keller o.ä.):
Wenn der Igel in einem geschlossenen Raum überwintern soll, reicht ein Meerschweinchen- oder Kaninchenkäfig aus. Solche Käfige werden gerne einmal in Kleinanzeigen für kleines Geld angeboten und kosten auch in der Neuanschaffung nicht sehr viel. Wichtig ist der Abstand der Gitterstäbe. Diese sollten nicht zu weit auseinander stehen, der Igel darf nicht mit dem Kopf durchkommen!
Als Schlafhaus kann ein einfaches Holzhaus mit 30 x 30 x 30cm genutzt werden. Labyrintheingang und Rattenklappe werden nicht benötigt. Auch auf das Futterhaus kann verzichtet werden.
Überwinterung auf dem Balkon:
Es ist nicht die schönste Variante, aber es ist durchaus möglich einen Igel auf dem Balkon zu überwintern. Je nach Aufbau des Balkons, kann man verschiedene Gehege bauen oder einen Kaninchenstall nutzen. Wichtig ist auch hier wieder, dass keine Fressfeinde in das Gehege eindringen können und der Igel nicht ausbrechen kann. Je nach Wetterseite sollte die Futterstelle abgedeckt sein und auch das Schlafhaus gegen Regen geschützt sein.
Das Schlafhaus wird mit viel Stroh gefüllt und auch um das Haus herum wird noch viel Stroh verteilt. So hat der Igel die Möglichkeit, ein gut gedämmtes Nest zu bauen und noch Material nachträglich in das Schlafhaus einzubringen. Wer die Möglichkeit hat, kann auch sauberes, trockenes Laub anbieten. Zur Trocknung kann das Laub in einen alten Kopfkissenbezug gefüllt werden und im Trockner getrocknet werden. Eichen- und Kastanienlaub hat sich bewährt, aber auch Buchen und Pappeln werden gerne genommen.
Das Stroh sollte NICHT aus bekannten Tierbedarfsläden stammen, da dieses oftmals sehr klein gebrochen und staubig ist. Besser eignet sich Stroh aus dem landwirtschaftlichen Bereich oder naturbelassenes Stroh aus dem Handel.
Bitte NIEMALS Heu anbieten! Heu wickelt sich bei Nestbauarbeiten gerne um die Füßchen der Igel und schnürt diese ab. Ebenso sollte im Außenbereich keine Zeitung genutzt werden, da diese zu viel Feuchtigkeit anzieht und sich damit Schimmel bilden kann.