Igel-Challenge von Pro-Igel e.V.

Pro-Igel Pressmitteilung vom 05.09.2025:

 

Igel-Challenge

 

Igel melden, Gärten öffnen, Natur schützen

 

 

 

Die Igel-Challenge von Pro Igel e.V. und dem BUND Naturschutz in Bayern geht weiter. Jeder gesichtete Igel kann über die Naturmeldeplattform Observation.org gemeldet werden – ob im Garten, im Park oder unterwegs, jede Beobachtung zählt.

Seit dem Start im Oktober 2024 wurden bereits 5.900 Meldungen mit 6.580 Igeln erfasst. Rund 13 Prozent betrafen tote Tiere – überwiegend Verkehrsopfer, etwa 150 wurden zudem verletzt oder als anderwärtig hilfsbedürftig gemeldet. Die meisten Sichtungen stammen aus Gärten und zeigen, wie eng das Schicksal der Igel mit unseren Siedlungen verknüpft ist.

„Die Igel-Challenge hat deutlich gemacht, wie groß das Interesse am Igelschutz ist“, sagen Heike Philipps, Vorsitzende von Pro Igel e.V. und Ulli Seewald, stellv. Vorsitzende und Geschäftsführerin von Pro Igel e.V. unisono mit Martina Gehret, Projektleiterin beim BUND Naturschutz. „Langfristige Beobachtungen sind entscheidend, um die Bestände besser einschätzen zu können. Deshalb: Melden Sie bitte Ihre Igel das ganze Jahr über. Nur auf Basis dieser Erkenntnisse können wir den Igelschutz voranbringen und den heimischen Igel erhalten“, betont Philipps.

Alle Einträge fließen über Observation.org auch in die globale Datenbank GBIF (Global Biodiversity Information Facility) ein. Damit tragen deutsche Naturfreund*innen nicht nur zum regionalen Igelschutz bei, sondern auch zur weltweiten Umweltüberwachung. „So leisten wir lokalen Naturschutz, der weltweit wirkt“, ergänzt Gehret.

Die Igel können ganz einfach per Webbrowser unter www.observation.org oder unterwegs über die kostenlose App ObsIdentify gemeldet werden. Diese erkennt Igel auf Fotos mithilfe künstlicher Intelligenz. Zur Sicherung der Datenqualität werden alle Einträge zusätzlich durch Expert*innen überprüft.

So können Gärten igelfreundlich werden

Ein zweiter Schwerpunkt der Aktion liegt auf der Gestaltung igelfreundlicher Gärten. Denn für viele Igel endet ihre nächtliche Nahrungssuche oft am Gartenzaun. „Igel legen im Allgemeinen jede Nacht mehrere Kilometer zurück. Damit sie sicher wandern können, brauchen sie Durchgänge mit mindestens 10 cm Bodenfreiheit oder gezielt angelegte 10 x 10 cm große Löcher in Zäunen“, erklärt Seewald. „Wer einen kleinen Durchschlupf im Zaun schafft, eröffnet dem Igel neue Lebensräume“, so Seewald. Zudem helfen einfache Maßnahmen: Motorsensen unter Hecken meiden, Mähroboter nur tagsüber einsetzen oder besser gar nicht betreiben, Kellerschächte abdecken, Laub- und Holzhaufen anlegen sowie Blühpflanzen und Kräuterbeete pflanzen, Streuobstwiesen mit natürlichen Unterschlüpfen im Randbereich anlegen. „Die Förderung der Biodiversität ist gelebter Natur- und Igelschutz!“.

Warum Igel unsere Hilfe brauchen

Igel sind in Deutschland besonders geschützt und gelten in vielen Regionen als gefährdet. In Bayern steht der Igel auf der Vorwarnliste der Roten Liste gefährdeter Säugetiere. Lebensraumverlust, intensive Landwirtschaft, Pestiziden, Straßenverkehr und städtische Verdichtung setzen ihm massiv zu. „Viele Menschen wissen gar nicht, wie stark die Igel inzwischen unter Druck stehen“, sagt Philipps. „Darum ist die Igel-Challenge so wichtig. Sie schafft die Grundlage für gezielte Schutzmaßnahmen und zeigt, wie groß die Bereitschaft in der Bevölkerung ist, mitzumachen.“

Weitere Infos zur Teilnahme und zur App gibt es unter:

https://www.pro-igel.de/igelforschung/igel-challenge/

www.bund-naturschutz.de/aktionen/igel-challenge

Infos rund um den Igel, zur igelfreundlichen Gartengestaltung und zur Igelhilfe unter:

https://www.pro-igel.de/

Für Rückfragen:

Heike Philipps

Vorsitzende Pro Igel e.V.

E-Mail: vorstand@pro-igel.de

 

Ulli Seewald

Stellv. Vorsitzende und Geschäftsführerin von Pro Igel e.V.

E-Mail: u.seewald@pro-igel.de

 

Martina Gehret

Referentin für Mitmachprojekte und Citizen Science

Tel. 0160/5640529

E-Mail: martina.gehret@bund-naturschutz.de

 

Anlagen Grafik:

Foto: Igel steckt im Zaun fest | Fotograf: Andre Kutzner ©

Foto: Igel-Challenge | Fotograf: Martina Gehret ©

Die Fotos dürfen in diesem Zusammenhang bei Nennung des Fotografen/der Fotografin honorarfrei verwendet werden.

 

Hintergrundinformation:

Pro Igel e.V.

Pro Igel, Verein für integrierten Naturschutz Deutschland e.V., ist ein überregional bundesweit tätiger Igelschutzverein, der sich durch Öffentlichkeitsarbeit und zahlreiche Publikationen für den Schutz des heimischen Igels durch Wissenstransfer einsetzt. Der Verein publiziert Informationen rund um den Igel, gibt Anleitungen zur sachgemäßen Betreuung hilfsbedürftiger Igel heraus. Außerdem werden Igelfinder beratend unterstützt, Forschungsarbeiten über das Wildtier Igel angestoßen und zahlreiche Aktionen zum Wohl und Erhalt des heimischen Igels durchgeführt. Pro Igel ist ein Zusammenschluss von ehrenamtlich tätigen Fachleuten. Der unabhängige Verein finanziert seine umfangreiche Arbeit ausschließlich durch Spenden.

BUND Naturschutz

Der BUND Naturschutz in Bayern e.V. (BN) ist mit 269.000 Mitgliedern der größte Natur- und Umweltschutzverband Bayerns. Er setzt sich für unsere Heimat und eine gesunde Zukunft unserer Kinder ein – bayernweit und direkt vor Ort. Und das seit über 100 Jahren. Der BN ist darüber hinaus starker Partner im deutschen und weltweiten Naturschutz. Als Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) ist der BN Teil des weltweiten Umweltschutz-Netzwerkes Friends of the Earth International. Als starker und finanziell unabhängiger Verband ist der BN in der Lage, seine Umwelt- und Naturschutzpositionen in Gesellschaft und Politik umzusetzen.